Ein Leben ohne Fischbrötchen ist möglich, aber sinnlos.

©Mathias Schilling/Schillings Fischhaus

Ein historisches Gruppenfoto mit den Einwohnern von Schaprode wünschte sich Mathias Schilling zur Eröffnung. Ganz im Stil der alten Zeit; hinten die Großen, vorne die Kleinen und jeder mit einem Fischbrötchen in der Hand, so stellte sich der Landwirt und Gastronom Mathias Schilling das Bild vor. Dazu lud er am Samstagvormittag alle Schaproder und Freunde des Hauses auf ein Fischbrötchen und ein Freigetränk ein. Die Aktion sollte direkt neben dem frischgetünchten Fischhaus satt finden. Dort, an der Wand seines Gasthofes, hat der Unternehmer die wohl längste Bank im Ort angebracht, auf der bis zu zwanzig Fischfreunde Platz finden können, um ihr Fischbrötchen zu verzehren.

Mathias Schilling bereichert mit seinem neuen Projekt den kleinen Fischerort Schaprode um eine weitere kulinarische Attraktion. Als er vor zehn Jahren mit der Rinderzucht auf der kleinen Insel Öhe anfing, hatte er sich auch nicht träumen lassen, im gegenüberliegenden Ort Schaprode mal ein Gasthof, nebst Hofladen und Gästehaus zu führen. Und nun also auch ein Fischhaus.

„Ein wichtiger Bestandteil unserer Speisenkarte ist das regionale Fischangebot“, berichtet der verheiratete Familienvater. „Wir nehmen den Hiddenseer Kutterfischern schon von Anfang an ihren Fang ab, weil wir es wichtig finden, dass der regional gefangene Fisch auch in der Region bleibt und hier genossen wird. Sonst verschwindet der Ostsee-Fisch auf Nimmerwiedersehen im internationalen Grosshandel und der zahlt den Fischern auch noch schlechte Preise. Ich habe also nach weiteren Möglichkeiten gesucht, den Ostsee-Fisch in der Region zu halten und hatte zwei Ideen: eine Verkaufsstelle und eine neue Marke für Fischkonserven namens Hiddenseer Kutterfisch.“

Im Schillings Fischhaus wird nun der Verkauf aufgenommen und möglichst regional gefangener und / oder regional verarbeiteter Fisch hauptsächlich in Form von Fischbrötchen, Fischkonserven und frischem Fisch je nach Saison und Fang angeboten. Die Fischkonserven hat Mathias Schilling in der Region produzieren lassen. Die Marke Hiddenseer Kutterfisch soll deutschen Fischkonserven ein neues Image verleihen und mit ausgesuchten Zutaten, wohlschmeckenden Rezepturen und nachvollziehbarer Herkunft überzeugen.

Gleichzeitig wird von dem Erlös die Arbeit des gemeinnützigen Vereins der Hiddenseer Kutterfischer e.V. unterstützt, der auf die kulturhistorische, touristische und wirtschaftliche Bedeutung der regionalen Stellnetzfischerei in den küstennahen Gebieten Ostsee aufmerksam machen möchte. „Wenn die regionale Fischerei verschwindet, ist das ein unwiederbringlicher Verlust für die Region. Dagegen müssen wir alle was tun! “ sagt Mathias Schilling und fängt an, im Fischhaus seinen selbstgebauten Verkaufstresen ein letztes Mal zu streichen.

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